Messen auch Sie der Ausbildung junger Menschen einen großen Stellenwert zu? Dann ist es von enormer Bedeutung, die richtigen Azubis für das jeweilige Berufsfeld zu finden. Ausbilder können einiges tun, um qualifizierte Lehrlinge aufzuspüren. Nach einer aufschlussreichen Beschreibung der Stelle erledigen Personalchefs die Vorauswahl geeigneter Kandidaten. Erfolgt dieser Schritt manuell, vergeht hier bereits viel Zeit, die später im Auswahlverfahren und bei den persönlichen Azubi-Fragen fehlt. Unser Tipp: Setzen Sie auf standardisierte Einstellungstests. Doch dazu später mehr … Beim persönlichen Bewerbungsgespräch versuchen Sie dann, so viel wie möglich über Ihren potentiellen Auszubildenden herauszufinden. Azubi-Fragen, die in einem Jobinterview üblich sind, stellen für angehende Azubis oftmals eine nervenaufreibende Angelegenheit dar. Insbesondere wenn ein junger Mensch sein erstes Bewerbungsgespräch erlebt, vermag er die folgenden Azubi-Fragen als zermürbend und nervenaufreibend empfinden.
Azubi-Frage Nummer 1: Aus welchem Grund möchten Sie gerade diese Ausbildung machen?
Die Gründe, die ein Bewerber Ihnen als Antwort auf diese Frage nennt, lassen darauf schließen, wie intensiv er sich mit der Ausbildung und dem dazugehörigen Berufsbild beschäftigt hat. Der Arbeitsmarkt hält unzählige Ausbildungsberufe bereit, in denen Azubis einen anerkannten Berufsabschluss erwirken können. Außer den traditionellen, althergebrachten Ausbildungsberufen wie
- Bankkaufmann/-frau,
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel,
- Kaufmann/-frau für Büromanagement,
- Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik,
- KFZ-Mechatroniker/-in,
- Chemielaborant/-in,
- Friseur/-in
gibt es inzwischen junge, moderne Berufsbilder, in denen einschlägige Unternehmen ausbilden. Zu neuzeitlichen, gefragten Berufen gehören unter anderen:
- Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen oder Sport- und Fitnesskaufmann/-frau,
- Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien,
- Fachinformatiker/-in Systemintegration oder Anwendungsentwicklung,
- Altenpfleger/-in.
Ihr Bewerber wird Ihnen auf diese Azubi-Frage hin erläutern, warum er den betreffenden ausgeschriebenen Ausbildungsplatz erfüllen möchte. Im besten Fall passen seine Interessen und persönlichen Stärken zu seiner Berufswahl. Beurteilen Sie aus der Antwort, ob der Kandidat sich mit den Inhalten aus der Berufspraxis und der Berufsschule auseinandergesetzt hat. Aufschlussreich ist vor allem, welche Punkte den Azubi besonders begeistern – beispielsweise ob jemand aus der Verwandtschaft oder dem Bekanntenkreis eine vergleichbare Ausbildung absolviert haben. Ist das der Fall, kann der Auszubildende womöglich im Hintergrund auf Fachwissen und Hilfestellungen zurückgreifen, die sich positiv auf seinen Ausbildungsverlauf auswirken. Hilfreiche zusätzliche Angaben, die Sie zustimmend aufnehmen sollten, sind indirekte Gründe wie die praktische Erreichbarkeit Ihres Unternehmens zu Fuß oder per Fahrrad.
Azubi-Frage Nummer 2: Warum bewerben Sie sich ausgerechnet bei uns um diesen Ausbildungsgang?
Diese Azubi-Frage zielt darauf ab herauszufinden, ob der Auszubildende sich wirklich für Ihr Unternehmen interessiert. Sofern Ihre Firma eine nützliche öffentliche Präsenz hat, sollte es Bewerbern keine außerordentlichen Umstände bereiten, sich über Ihre Arbeitsabläufe, Produktpalette und Firmenphilosophie zu erkundigen. Wer Informationen zusammenträgt und sie auf diese Azubi-Frage wiedergibt, ist ein vielversprechender Bewerber. Lobenswert ist, wenn der Azubi sogar etwas über Ihre Firmengeschichte in Erfahrung gebracht hat. Typische Themen über eine Unternehmenshistorie, die eine denkbare Verbindung zwischen Bewerber und Unternehmen beleuchten, sind:
- Zu welchem Zweck wurde die Firma ursprünglich gegründet?
- Kennen Sie den Gründer und
- vielleicht sogar das Gründungsjahr?
- Welche Fortschritte und Entwicklungen hat der Betrieb in den letzten Jahren durchlaufen?
Achten Sie darauf, ob und welche Details über Ihr Unternehmen den Bewerber beeindrucken. Umweltschutzaktivitäten, Nachhaltigkeit und innovative Produkte sind gern vorgebrachte Argumente.
Azubi-Frage Nummer 3: Was können Sie uns über sich selbst erzählen?
Gerade für junge Erwachsene wirkt diese Azubi-Frage wie eine Fangfrage. Kein Bewerber möchte an dieser Stelle etwas Falsches sagen oder zu viel von sich persönlich preisgeben. Etliche Gesprächsteilnehmer geraten in diesem Augenblick etwas ins Schleudern und zeigen Unsicherheiten. Geben Sie Ihrem Bewerber Sicherheit, indem Sie gegebenenfalls die Fragestellung erweitern, zum Beispiel: „Berichten Sie etwas aus Ihrer Schulzeit. Vielleicht haben Sie bereits ein spannendes Praktikum erlebt?“. Auf diese Weise geben Sie dem Auszubildenden die Chance, einen roten Faden zu finden und halten das Gespräch im Fluss. Sollte Ihr Kandidat an diesem Punkt negativ über ehemalige Lehrer, Ausbilder oder Arbeitgeber reden, verbuchen Sie dafür keinen guten Eindruck. Ein solches Verhalten ist ungebührlich.
Azubi-Frage Nummer 4: Auf welchen Gebieten liegen Ihre Stärken und was sind Ihre Schwächen?
Mit dieser Azubi-Frage überprüfen Sie, inwiefern Ihr Auszubildender über eine reflektierte Persönlichkeit verfügt. Schon junge Menschen sollten in der Lage sein, ihre Schwächen zu erkennen. Auf der anderen Seite müssen sie ausreichend Selbstbewusstsein besitzen, um erfolgreich in Ihrem Unternehmen eine Ausbildung absolvieren zu können. Bewerber, die absolut ehrlich sind und Antworten wie „montags morgens bin ich manchmal etwas unmotiviert“ oder Übertreibungen wie „mir ist noch immer alles perfekt gelungen“ abgeben, katapultieren sich schnell ins Abseits.
Bei dieser Fragestellung punkten Azubis, die sagen „meine PC-Kenntnisse sind verbesserungswürdig“ oder „in hektischen Situationen kann ich oft einen Überblick behalten“. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Aspirant mit diesem Sachverhalt überhaupt nicht zurechtkommt und die Unterredung ins Stocken gerät, drehen Sie die Azubi-Frage in einen etwas anderen Blickwinkel. Fragen Sie etwa: „Wie würden Ihre Eltern oder Ihr bester Freund Sie beschreiben?“. Hierbei führen die Befragten zumeist einige Charaktereigenschaften an, die ihnen spontan beim Überlegen in den Sinn kommen. Wer sich nicht im Vorfeld mit einer solchen Fragestellung befasst hat, wird Ihnen auf jeden Fall eine recht wahre, ehrliche Antwort liefern.
Azubi-Frage Nummer 5: Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Zahlreiche Bewerber atmen in diesem Moment etwas auf. Diese Azubi-Frage erscheint unverfänglich und lässt manche Azubis in dem Glauben, dass der „offizielle“ Teil des Bewerbungsgespräches nun geschafft ist. Personalmanager schließen indessen aus der Angabe von Hobbys, welche Persönlichkeit sich dahinter verbirgt. Wenn Sie sich einen Auszubildenden wünschen, der effizient im Team arbeiten kann, ist der Bewerber, der einsame Marathonläufe im Wald liebt, wahrscheinlich nicht die beste Wahl. Wer hingegen einen bestimmten Mannschaftssport bevorzugt, kann sicherlich auch im Arbeitsalltag mit den Kollegen klar kommen.Bei Jobs, die körperliche Fitness voraussetzen, wie es bei einigen Handwerksberufen der Fall ist, ist ein sportives Interesse unabdingbar.
In Abhängigkeit des Ausbildungsplatzes definieren Sie anhand der Freizeitgestaltung des Bewerbers, ob er zu der Stelle und Ihrer übrigen Belegschaft passt. Damit Ihre Suche nach dem bestmöglichen Azubi von Erfolg gekrönt ist, sollten Sie nicht erst anfangen zu suchen und zu fragen, wenn Sie konkreten Bedarf haben. Dann ist es im Prinzip bereits zu spät. Bauen Sie einen konstanten Kontakt zu Jugendlichen auf, so dass Sie in jedem Jahr den Prozess der Bewerberauswahl gewinnbringend abschließen können. Ebenfalls gewinnbringend ist es, bei der Auswahl der Bewerber auf standardisierte Testverfahren zu setzen, die Ihnen eine rasche Vorauswahl ermöglichen und Ihnen so ein Zeitkontignent für persönliche Gespräche geben. Sprechen Sie uns an, wir halten viele Varianten dieser standardisierten Online-Eignungstests für Sie bereit.
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