Ist Ihnen bewusst, dass der Begriff „kommunikativen Persönlichkeit“ nichts über die Qualität der Kommunikation aussagt? Viel besser ist es, im Personal-Recruiting nach Menschen zu suchen, die ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen haben. Heute stehen Ihnen dazu Einstellungstests und Auswahlverfahren zur Verfügung. In diesem Artikel erläutern wir Ihnen, wie Sie herausfinden, ob ein Bewerber über die Fähigkeit des verbalen Ausdrucksvermögens verfügt oder nicht.
Ausdrucksvermögen
Zur Definition. Das bedeutet verbales Ausdrucksvermögen in der Praxis.
Fachkräfte, die über ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen verfügen, haben nicht nur die Fähigkeit „irgendwie“ zu kommunizieren, sondern sie tun eben dies mit einem ordentlichen Sprachgefühl und ebensolchen Sprachfähigkeiten.
Menschen, die ein gutes verbales Ausdrucksvermögen haben …
- artikulieren sich in korrekter, deutscher Sprache.
- wählen eine zielgruppenspezifische Sprache.
- verfügen über ein gewisses Repertoire an sprachlichen Mitteln.
- wissen situationsbedingt, wie „richtig“ kommuniziert wird.
- können abstrakte Gedankengänge verstehen und verständlich wiedergeben.
- können Präsentationen, Prozesse und Ziele verständlich erläutern.
- sind schlagfertig.
Fazit: Als Unternehmen sind Sie förmlich dazu verpflichtet, nach Mitarbeitern mit gutem, verbalen Ausdrucksvermögen Ausschau zu halten.
Deswegen ist verbales Ausdrucksvermögen als Kompetenz Ihrer Mitarbeiter für Ihr Unternehmen wichtig
Verbales Ausdrucksvermögen ist eine Grundkompetenz, die jeder Mitarbeiter mitbringen sollte. Allerdings brauchen besonders diejenigen, die im Dienstleistungsgewerbe arbeiten, die im Vertrieb aktiv sind oder die im direkten Kundenkontakt sind, ein besonders gutes verbales Ausdrucksvermögen. Auch Fach- und Führungskräfte müssen über ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen verfügen. Genau an diesen Punkten darf nämlich die Kommunikation nie einseitig sein, sondern muss von Dynamik geprägt sein.
Nachweis des verbalen Ausdrucksvermögens
Da der Nachweis von verbalem Ausdrucksvermögen bei Weitem nicht so einfach ist, wie Mathematik- oder Englischkenntnisse abzufragen, haben wir einen Fragenpool aufgesetzt, aus dem Sie sich bedienen können, um verbales Ausdrucksvermögen oder eine andere wichtige Kompetenz aus Ihren Bewerbern herauszukitzeln. Eine kleine Auswahl möglicher standardisierter Fragen haben wir Ihnen im Folgenden gelistet.
- 1 steht dabei für „trifft zu“.
- 2 steht für „trifft eher zu“.
- 3 steht für „teils-teils“.
- 4 steht für „trifft eher nicht zu“.
- 5 steht für „trifft nicht zu“.
Das Statement |
Das bedeutet die Antwort |
Meine Präsentationsfolien sind wirklich ein Augenschmaus. Meine gesprochenen Worte untermauern eben diese perfekt. | Wer das von sich behauptet (und damit auch recht hat), der hat ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen. |
Abstrakte Pläne kann ich verstehen, aber meinem Kollegen diese zu erklären, ist mir fast unmöglich. | Wer diesem Statement zustimmt, gibt zu, dass es um das verbale Ausdrucksvermögen nicht gerade gut bestellt ist. |
Präsentationen zu halten, ist für mich ein Klacks. Allerdings bin ich froh, dass mir die Vorlagen geliefert werden. | Wer dieses Statement unterschreiben kann, besitzt zwar Präsentationsfähigkeiten, aber nicht unbedingt verbales Ausdrucksvermögen. Hier ist der Übergang häufig fließend. |
Wenn ich intern ein neues Produkt vorstelle, ist das eine rein technische Präsentation. Der Vertriebsjargon liegt mir indes überhaupt nicht. | Wer zu diesem Schluss kommt, verfügt zwar über verbales Ausdrucksvermögen, jedoch ist das beschränkt auf technische Darstellungen. Wer um diese (Teil-)Fähigkeit weiß, hat in seinem Metier jedoch bestimmt ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen. |
Ich habe immer das letzte Wort. | Zwar kann es durchaus bedeuten, dass die Person, die dieser Aussage zustimmt, ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen hat. Allerdings gewinnt man mit einer Einstellung wie dieser nur selten Sympathiepunkte. |
Wenn wir neue Handbücher von der Zentrale bekommen, schau ich mir die erst selbst durch. Meist gebe ich nur verständliche Exzerpte daraus weiter. | Wer zu dieser Aussage kommt, der hat in jedem Fall ein hohes Maß an verbalem Ausdrucksvermögen und stellt dieses auch in der Praxis unter Beweis. |
Klausurtagungen sind für mich ein Greul. Wie soll ich denn bloß meine Ziele zu Papier bringen!? | Trifft diese Aussage für einen Bewerber zu, müssen weitere Detailfragen gestellt werden, die klären, ob die Person keine Ziele hat oder diese nicht in Worte fassen kann. Ist Letzteres der Fall, mangelt es diesem Bewerber an verbalem Ausdrucksvermögen. |
Für was brauche ich Grammatik und Fremdworte? Hauptsache, ich kann mich verständigen. | Eine derart reduzierte Sichtweise auf die eigenen verbalen Fähigkeiten ist definitiv kein Charakterzug eines Menschen mit verbalem Ausdrucksvermögen. |
Werde ich im Rahmen einer Gesprächsrunde angegriffen, gebe ich mächtig Contra. | Diese Aussage muss differenziert betrachtet werden, denn: Natürlich darf man sich bei einer Besprechung behaupten. Allerdings muss dies in wohl gewählten Worten passieren. |
Möchte ich mich offiziell zu einem Thema äußern, tue ich das nie unüberlegt. | Wer derart besonnen mit der Sprache umgeht, verfügt über ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen. |
Das Gegenteil von verbalem Ausdrucksvermögen ist …
Das Gegenteil von verbalem Ausdrucksvermögen kann ein non-verbales Ausdrucksvermögen sein (etwa das Malen eines Gemäldes, anstatt zu dichten), das Gegenteil kann aber auch eine grundsätzlich mangelhafte Ausdrucksfähigkeit sein. Welche Ausprägung vorliegt, kann nur am Einzelfall nachgezeichnet werden.
Aspekte des verbalen Ausdrucksvermögens
Verbales Ausdrucksvermögen hat viele Aspekte. So möchten Sie mit einem Eignungstest, der das verbale Ausdrucksvermögen auf den Prüfstand stellt, vor allem erkunden,
Kann man “verbales Ausdrucksvermögen” erlernen?
Die Grundlage eines guten, verbalen Ausdrucksvermögens sind gute Sprachkenntnisse. Wer also bereits im Kindergarten und in der Schule auf den Wortschatz achtet, aktiv bei der Begriffsbildung mitmacht, einen guten Sprachrhythmus und darüber hinaus ein phonologisches Bewusstsein hat, hat den besten Grundstein für ein gutes, verbales Ausdrucksvermögen. Wie es allerdings um die Fähigkeit bestellt ist, Abstraktes verständlich darzustellen, hängt letztlich auch mit dem Abstraktionsvermögen eines Menschen zusammen.
Die Auswirkung eines mangelhaften verbalen Ausdrucksvermögens für Ihr Unternehmen
Wer sich nicht korrekt, situationsspezifisch und zielgruppenspezifisch verbal artikulieren kann, hat den Ärger bereits vorprogrammiert. Was in diesem Zusammenhang schwerer wiegt – falsche Grammatik oder die Unfähigkeit, sich verbal zu mäßigen – bleibt jedem selbst überlassen. Je weniger der Bewerber mit einem Mangel an verbalem Ausdrucksvermögen offiziell kommunizieren muss, desto besser ist dies fürs Unternehmen. Suchen wir nun gemeinsam nach ausdrucksstarken Mitarbeitern für Ihren Betrieb?